Wohnungskatzen artgerecht halten

Die Katze ist das beliebteste Haustier der Deutschen. Millionen von Stubentigern bevölkern die hiesigen Häuser, Wohnungen und Gärten. Wie sich die jeweiligen Haltungsbedingen hierbei gestalten, variiert sehr. Manch eine Samtpfote bewegt sich frei in der Stadt, im Wald oder in Gärten – andere Exemplare wiederum leben ausschließlich in der Wohnung ohne Freigang. Während eine Freigängerkatze sich ihren Alltag mehr oder minder selbst gestalten kann, ist eine Wohnungskatze vollends auf ihre Halter angewiesen. Was aber braucht eine Katze, um in der Wohnung ein artgerechtes Leben führen zu können? Welche Voraussetzungen müssen zu Hause gegeben sein? Im Folgenden sind die wichtigsten Informationen zur Wohnungshaltung von Katzen zusammengefasst.

Welche Platzverhältnisse gegeben sein sollten

Auch eine Hauskatze sollte sich einmal die Beine vertreten können. Draußen würde sie schließlich kilometerweite Strecken zurücklegen. Große Distanzen liegen in Innenräumen natürlich nicht im Bereich des Möglichen, dennoch gilt hier: je mehr Platz vorhanden ist, desto besser. Als Minimalanforderung gilt, dass eine Katze mindestens ein Zimmer zur Verfügung haben sollten. Idealerweise hat eine Mieze einen Wohnraum von mindestens 50 m² – mehrere Katzen natürlich mehr.

Besonders schön ist für Stubentiger übrigens auch ein Balkon. Hier können sie nicht nur frische Luft schnuppern, sondern meist auch Bekanntschaft mit Pflanzen, Bienen, Käfern und ein wenig Natur machen. So genießen sie auch als Hauskatzen ein kleines Mini-Garten-Idyll zu Hause.

Beschäftigung und Unterhaltung

Eines ist klar: Wenn nie jemand zu Hause ist, kann es für eine Wohnungskatze schnell recht einsam und vor allem langweilig werden. Wer sich einen Stubentiger zulegt, sollte also sicher gehen, auch Zeit für die Beschäftigung mit dem neuen Mitbewohner aufbringen zu können. Dies schließt Zeiten der Zuneigung – zum Beispiel Streicheln, Kuscheln u.s.w. – sowie Spielzeiten mit ein. Letztere müssen auch gar nicht unbedingt umfangreich sein. Ein paar Minuten Spielen am Tag reichen oft schon aus. In der Regel werden sich spielfreudige Katzen auch selbst bemerkbar machen und ihre Halter zum Spielen auffordern.

Welche Spielmöglichkeiten sollten vorhanden sein?

Natürlich können Katzenhalter nicht den ganzen Tag mit ihren tierischen Mitbewohnern spielen. Daher ist es wichtig, Spielmöglichkeiten zu schaffen, die die Katze alleine wahrnehmen kann. Ein beliebtes Utensil in dieser Hinsicht ist der Kratzbaum. In der Regel bietet er mehrere Spielmodule und Schlafplätze an. Außerdem kann die Katze hier kratzen, was das Zeug hält und sich die Krallen schärfen.

Weitere, oft gern angenommene Spielmöglichkeiten sind zum Beispiel Spielmäuse, Flummis oder Federn. Mit diesen kann eine Katze sich gut alleine beschäftigen. Zudem muss in einer katzenfreundlichen Wohnung auch nicht immer alles picobello aufgeräumt sein. Nichts lieben Katzen mehr als geheime Verstecke und Tunnel – zum Beispiel unter Kissen, in Wäschebergen oder zwischen herumliegenden Kartons. Gegen ein kleines bisschen Unordnung ist also nichts einzuwenden.

Stubentiger allein zu Haus? – Warum nicht für Gesellschaft sorgen

Wer von vornherein weiß, dass die eigene Katze den Großteil des Tages allein wird verbringen müssen, sollte sich überlegen, für Gesellschaft zu sorgen. Gerade Berufstätige gehen oft morgens aus dem Haus und kommen erst abends wieder. Dieses ausgiebige Alleinsein kann für eine Katze unerträglich werden. In solchen Fällen ist es oft eine sinnvolle Option, zwei Katzen zu halten. Diese können sich gegenseitig beschäftigen und miteinander kommunizieren. So ist der Katzentag zu Hause dann schon gleich viel aufregender.

Wer sicher gehen will, dass sich die zusammenlebenden Katzen verstehen, kann zum Beispiel Tiere aufnehmen, die sich schon von klein auf kennen. Erwachsene Katzen, die zum ersten Mal aufeinander treffen, können natürlich auch gut miteinander klarkommen. Manchmal hegen die Miezen aber auch eine große Antipathie gegeneinander oder tragen Revierkonflikte aus. Auch in solchen Fällen kann aber an der sozialen Kompatibilität der Kontrahenten gearbeitet werden.

Die Wohnung katzensicher machen

Eine moderne Wohnung bietet für Katzen auch allerlei Gefahrenquellen. Katzenhalter sollten daher versuchen, ihr Zuhause möglichst katzensicher zu gestalten. Zu einer potenziellen Gefahr könnten beispielsweise Elektrogeräte und Kabel werden. Diese müssen gut abgeklebt oder gegebenenfalls mit Schutzhüllen umwickelt werden, damit es nicht zu einem Stromschlag kommt.

Des Weiteren sollten giftige Substanzen wie Spülmittel, Nagellackentferner oder Rohrreiniger außerhalb der Reichweite von Katzen aufbewahrt werden.

Wer seine Hauskatzen länger alleine lässt, sollte außerdem gekippte Fenster vermeiden. Nur allzu gerne balancieren sportliche Stubentiger darauf herum. Rutschen sie aber zur falschen Seite nach außen hin ab, könnte dies Verletzungen oder – bei einem Fall von weit oben – gar den Tod bedeuten.

Leben in der Wohnung für ehemalige Freigänger?

Katzen, die in ihrem Leben nie etwas anderes als die Wohnungshaltung kennengelernt haben, haben mit eben dieser in der Regel überhaupt kein Problem. Anders sieht es bei ehemaligen Freigängern aus. Samtpfoten, die ein Leben in Freiheit in Wäldern und Gärten gewohnt waren, lassen sich meist nicht mehr so einfach als Hauskatze halten. Ist ein solcher Schritt aber gar nicht vermeidbar – zum Beispiel wegen eines Umzugs oder einer schweren Krankheit der Katze -, dann sollte eine schrittweise Gewöhnung an das neue Leben stattfinden. Sukzessive sollte die Mieze immer mehr Zeit drinnen verbringen. Eine abrupte Umstellung ist dagegen oft traumatisierend.

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